Mit Intralogistik 4.0 die Lagerprozesse optimieren
Onlinehändler haben 2021 erneut Rekordumsätze verzeichnet. Mit den stark wachsenden Umsätzen stehen sie aber auch vor neuen Herausforderungen – vor allem in der Logistik. Oft fokussieren sich Onlinehändler hier verstärkt auf die letzte Meile. Das eigene Lager steht meistens hintenan. Allerdings ist eine reibungslose Intralogistik entscheidend, um auch auf der letzten Meile Kunden eine schnelle Lieferung zu garantieren. Die Digitalisierung bietet hier neue Möglichkeiten, interne Lagerprozesse zu optimieren.
Das dritte Quartal 2021 war für den Onlinehandel das wachstumsstärkste Quartal seit fünf Jahren: insgesamt setzen Onlinehändler von Juli bis Oktober 22,2 Milliarden Euro um. Und auch zur Peakseason 2021 erwarteten Onlinehändler Rekordumsätze – und damit ein Rekordaufkommen von Paketen und Päckchen. Bei allen Rekorden stehen sie aber weiterhin vor einer zentralen Herausforderung: Die Logistik wird mit zunehmendem Bestellaufkommen immer komplexer. Gleichzeitig bleibt sie weiterhin der Flaschenhals im deutschen Onlinehandel, wie aus dem Report 2019 zur Lage und Trends im deutschen Onlinehandel des IW Köln hervorgeht. Gerade der Versand ist ein entscheidender Faktor. Onlinehändler optimieren diesen fortlaufend – allerdings meist nur auf der letzten Meile, um die Kundenzufriedenheit zu steigern.
Dabei ist es nicht nur der Versand, der Optimierungspotenzial aufweist. Kernprozesse wie Wareneingang, Lagerung und Kommissionierung wirken sich ebenso auf die Versandzeit aus, wie die Wahl des Carriers. Daher lohnt sich für Onlinehändler auch ein Blick ins eigene Lager, wenn die Lieferung optimiert werden soll. Die Intralogistik hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt, nicht zuletzt angetrieben von der Digitalisierung. Intralogistik 4.0 mit leistungsstarker Software, vernetzten Systemen, intelligenten Maschinen und automatisierten Transportsystemen können Onlinehändler dabei unterstützen, ihre Lagerprozesse effizienter zu machen.
Auf die eigenen Lagerprozesse fokussieren
Chaotische Lagerzustände in Peak-Zeiten, aber auch bei Lieferschwierigkeiten und -engpässen, wirken sich erheblich auf die Resilienz Supply Chain aus. Und damit auch auf die Lieferzeiten zum Kunden hin. Die Logistik im eigenen Lager rückt damit zunehmend in den Fokus von Unternehmen im Onlinehandel. Das zeigt sich unter anderem am steigendem Produktionsvolumen von Fördertechnik und Intralogistik-Lösungen, wie eine Erhebung und ein Ausblick des VDMA-Fachverbands Fördertechnik und Intralogistik zeigen.Der Fokus auf das eigene Lager und die dortige Logistik ist kaum verwunderlich. Immerhin wirken sich Probleme in der Intralogistik auf nachgelagerte Prozesse aus und damit auch am Ende immer auf die Customer Experience der Kunden.
Für Onlinehändler ist es daher essentiell, dass die Supply Chain von der ersten bis zur letzten Meile reibungslos funktioniert. Wie das gelingt? Vor allem, indem Unternehmen den Überblick im Supply Chain Management behalten und mit steigendem Bestellaufkommen auf digitale Unterstützung und Automatisierung setzen.
Alles im Blick behalten und flexibel bleiben
Onlinehändler und deren Mitarbeiter müssen jederzeit aktuelle Informationen zum Warenfluss abrufen können. Welche Produkte befinden sich beispielsweise in der Produktion? Wo verbleiben ausstehende Lieferungen? Wie steht es um den Bestand von Waren im Lager? Und welche Produkte aus dem Bestand gehen gerade in den Versand? Das und vieles mehr sind Informationen, die Onlinehändlern dabei helfen, ihren Kunden jederzeit gewünschte Produkte so schnell wie möglich liefern zu können. Die Supply Chain ist allerdings lang und damit – wie die aktuellen Lieferengpässe zeigen – auch anfällig für äußere Einflüsse sowie interne Verzögerungen. Hakt es etwa bei der Anlieferung, wirkt sich das direkt negativ auf die folgende Versandzeit und damit auf die Kundenzufriedenheit aus.
Verfolgen Onlinehändler darüber hinaus Multi-/Omnichannel-Strategien erhöhen sich die Anforderungen an die Supply Chain enorm. Der Überblick wird erheblich erschwert. Damit die Intralogistik dann nicht im Chaos versinkt, brauchen Onlinehändler eine durchdachte und digital unterstützte Logistik im eigenen Lager. Software und Tools können so beispielsweise dabei helfen, mögliche Engpässe bei Produkten schnell und zuverlässig zu erkennen und frühzeitig gegensteuern zu können. Automatisierung steigert wiederum die Effizienz an verschiedenen Stationen im Supply Chain Management. So etwa beim Wareneingang und der Lagerverwaltung. Werden Produkte automatisch erfasst und bestenfalls auch automatisiert über Transportsysteme verräumt und bei Bestellungen entnommen, können Fehler bei der Bestandsaufnahme und Bestellbearbeitung deutlich reduziert werden. Gleichzeitig entlasten Onlinehändler ihr Lagerpersonal und reduzieren die Fehleranfälligkeit noch weiter. Nicht zuletzt sichern sich Unternehmen durch einen höheren Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad im Supply Chain
Management auch mehr Flexibilität. Doch wie können Digitalisierung und Automatisierung konkret in der Intralogistik 4.0 aussehen?
Intralogistik 4.0 mit Echtzeitdaten, Transportsystemen, Big Data und Co.
Zu den wichtigsten Technologien der Intralogistik 4.0 zählen mitunter fahrerlose Transportsysteme (FTS). Aber auch Drohnen steigern die Effizienz beim Transport im eigenen Lager. Mithilfe von Echtzeitdaten wie GPS, RFID sowie Big Data und die Blockchain-Technologie können Unternehmen zudem detaillierte und stets aktuelle Informationen zur Lieferungen erhalten. Die Blockchain-Technologie sorgt dabei unter anderem für die Validierung der Daten. Sie wird aber auch eingesetzt, um Maschinen, Anlagen und Geräte über das Internet of Things (IoT) zuverlässig und sicher miteinander zu vernetzen. In der Industrie ist dieses Vorgehen bereits weiter verbreitet. Für die Entlastung des Lagerpersonals sind zudem Supply Chain Execution Systeme (SES), etwa in Form eines Lagerführungssystems (LFS), eine Möglichkeit in der Intralogistik 4.0. Über das LFS steuern Mitarbeiter in der Logistik übergeordnete Systeme und Geräte.
Für Unternehmen bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, die Prozesse in der Intralogistik zu optimieren. Wichtig ist aber, dass Onlinehändler damit auch beginnen. Nur so können sie langfristig von reibungslosen Prozessen ab der ersten Meile profitieren.
Kundenzufriedenheit und Effizienz steigern
Hakt es im Lager, merkt das letztlich immer der Kunde. Meist in Form von längeren Lieferzeiten oder sogar fehlender Warenverfügbarkeit. Das geht zulasten der Kundenzufriedenheit. Verräumt zum Beispiel ein Onlinehändler seinen Wareneingang noch händisch, beansprucht der Prozess deutlich mehr Zeit. Bis die Produkte im Onlineshop für Kunden verfügbar sind, dauert es wesentlich länger, als wenn der Prozess zumindest teilautomatisiert abläuft. Gleiches zeigt sich bei der Bestellabwicklung. Automatisierte Systeme bieten Mitarbeitern im Lager dagegen die Möglichkeit, Waren per Click für den Versand auszuwählen. Die Versandvorbereitung erfolgt dann automatisch, sodass Kunden deutlich schneller ihre Lieferung erhalten können. Der Kunde profitiert als auch von einer verbesserten Intralogistik.
Gleichzeitig steigern Onlinehändler durch ein digitalisiertes Lager ihre Effizienz in der Logistik. Sie können Kosten einsparen, etwa, indem Lagerflächen bestmöglich genutzt werden. Hier kommen zum Beispiel lernende Algorithmen zum Einsatz, die Warenbestände optimieren. Und auch die Prozessoptimierung im Retourenmanagement können Onlinehändler durch Automatisierung zusätzlich vorantreiben. Letzteres wirkt sich ebenfalls wieder positiv auf die Kundenzufriedenheit aus, da Retouren schneller bearbeitet werden können. Insgesamt ermöglicht die Intralogistik 4.0 eine deutliche Kostenreduzierung und Steigerung der Kundenzufriedenheit – und damit nicht zuletzt die Maximierung der Effizienz.
Intralogistik 4.0 wird zum Erfolgsfaktor im Onlinehandel
Onlinehändler sollten ihre Logistikprozesse nicht nur auf der letzten Meile, sondern genauso im eigenen Lager optimieren. Eine verbesserte Intralogistik, die digitale Systeme und Automatisierung integriert, unterstützt zuverlässig bei bestehenden und kommenden logistischen Herausforderungen. In chaotischen Zeiten behalten Onlinehändler so den Überblick über die gesamte Supply Chain. Werden Prozesse wie Kommissionierung, Wareneingang und -bestände sowie der Warenversand digitalisiert, senken Onlinehändler zudem die Kosten in der Logistik langfristig und bieten Kunden durch kürzere Bearbeitungszeiten einen verbesserten Service. Nicht zuletzt entlasten Unternehmen ihre Lagermitarbeiter und können dadurch zusätzlich die Fehleranfälligkeit in der Logistik reduzieren. Am Ende wird die Intralogistik 4.0 dann zum Wettbewerbsvorteil. Welche Lösungen für Onlinehändler am sinnvollsten sind, sollte allerdings im Vorfeld mit Experten besprochen werden. So wird die Prozessoptimierung in der Logistik individuell und so effektiv, wie möglich.
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