Die Produktbündelung ist ein beliebtes Mittel, um Umsätze anzukurbeln. Doch sie stellt Händler auch vor Herausforderungen, denn es ist nicht damit getan, einfach Produkte zu bündeln. Auch die Logistik muss auf die Strategie ausgelegt sein. Doch worauf sollten Händler bei der Produktbündelung besonders achten?
Produktbündelung: Online-Shops sind noch verhalten
Die Bündelung von Produkten ist eine oft genutzte Strategie in der Preisdifferenzierung. Der Grund: Produktbündel erhöhen die Zahlungsbereitschaft bzw. den Warenkorb der Kunden und kurbeln so den Umsatz der Unternehmen an. Und das sowohl im Online-Handel als auch im stationären Geschäft. Was sich allerdings gerade bei Online-Händlern zeigt: Viele Shops nutzen das Potenzial von Produktbündeln noch gar nicht oder nur in Teilen. Statistiken zufolge bieten bisher nur drei Prozent der 1.000 untersuchten Online-Shops in Deutschland richtiges Product Bundling an. Dabei hat das Product Bundling nicht nur positive Auswirkungen auf den Umsatz, sondern auch auf das Lager und die Produktstrategie.
Chancen der Bündelung von Produkten
Bei der Produktbündelung kombinieren Händler mehrere Produkte zu einem Paket. Dabei passen sie die Preise im Idealfall so an, dass die einzelnen Produkte zwar günstiger angeboten werden, sie durch den Verkauf des Bundles aber trotzdem mehr Umsatz und Gewinn einfahren. Theoretisch ist das Bundling der Pakete recht einfach. Jedes Bundle besteht aus verschiedenen Produkten. Ein Kosmetik-Bündel kann also beispielsweise aus verschiedenen Cremes, Reinigungstüchern, Masken, etc. bestehen. Besonders beliebt sind solche Bündel von Produkten, etwa zu Weihnachten, Ostern oder auch zur Urlaubssaison im Sommer.
Lagerbestände regulieren
Durch das Bundling der Produkte können Unternehmen in der Regel deutlich mehr Produkte verkaufen, als wenn sie jedes Produkt ausschließlich einzeln zum Kauf anbieten. Darüber hinaus schaffen Händler sich aber auch eine Möglichkeit, das eigene Lager „aufzuräumen“. Zum Beispiel bei Saison-Artikeln: Haben Händler nach Weihnachten etwa Produkte mit Weihnachts-Design im Lager, können Sie diese durch preisgünstige Bundles schneller verkaufen und so Überbestände bzw. absatzschwache Artikel absetzen. Doch nicht nur für ein aufgeräumtes Lager ist die Produktbündelung vorteilhaft. Auch die Customer Experience kann profitieren.
Customer Experience stärken
Ein Product Bundle erleichtert Kunden den Einkauf. Sie müssen nicht mehr verschiedene Produkte einzeln suchen und in den Warenkorb legen. Außerdem bieten Produktbündel Vorteile beim Preis. Kunden nehmen in der Regel die Ersparnis des Pakets im Vergleich zum Kauf der einzelnen Produkte wahr. Sofern der Preisvorteil von Händlern gut gewählt worden ist, sehen Kunden das Paket als attraktiven Service des Händlers an und werden das Bundle dem Einzelkauf vorziehen – auch wenn sie vielleicht ursprünglich nicht so viele Produkte auf einmal kaufen wollten. Insgesamt kann die Produktbündelung so die Customer Experience stärken.
Einfache Einführung neuer Produkte
Ein weiterer Vorteil der Produktbündelung: Händler können neue Artikel einfacher einführen und Kunden gegenüber attraktiv bewerben. Dafür kombinieren sie einfach das neue Produkt mit einem Topseller. Vor allem, wenn Sie den neuen Artikel mit beliebten Produkten in einem Bundle anbieten, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden den neuen Artikel mit kaufen. Sind sie dann von der Produktneuheit begeistert, können Händler diese meistens auch einzeln gut verkaufen.
Die Strategie in der Produktbündelung ist entscheidend
Produktbündel bieten also vielerlei Chancen, das eigene Business voranzutreiben. Wichtig ist aber, dabei die passende Strategie zu verfolgen. Grundsätzlich können Händler Product Bundling mit verschiedenem Fokus einsetzen.
Produktbündel als Upselling-Taktik
Eine der beliebtesten Taktiken beim Product Bundling ist das Upselling. Durch die Produktbündelung wird bei dieser Strategie die Zahlungsbereitschaft der Kunden erhöht. Der Grund: Für das einzelne Produkt sind Kunden nicht bereit, den ausgewiesenen Preis zu bezahlen. Wird der Artikel aber in einem Bündel angeboten, erhöht sich die Zahlungsbereitschaft, denn der Kunde erhält aus seiner Sicht mehr für sein Geld. Das ursprüngliche Produkt kann so sogar zu einem höheren Preis verkauft werden.
Produktbündel als Cross-Selling-Taktik
Ebenfalls eine beliebte Taktik ist das Cross-Selling. Im Online-Shop werden Kunden dabei beispielsweise Produktvorschläge komplementärer Güter unter „häufig zusammen gekauft“ unterbreitet – im Warenkorb oder auf der Produktseite selbst. Die Produkt-Favoriten können in diesem Fall mit Rabatten gebündelt werden, sprich: Kunden, die zwei oder mehr der Produktvorschläge im Warenkorb haben, erhalten x-Prozent Rabatt auf ihren Einkauf. Ein Beispiel ist etwa der Kauf eines Laptops. Kunden brauchen dann ggf. auch eine Laptoptasche und vielleicht noch eine zusätzliche Tastatur für einfacheres Schreiben. Legt ein Kunde Laptop, Laptoptasche und Tastatur aus den Produktvorschlägen in den Warenkorb, kann der Händler ihm einen bestimmten Rabatt gewähren und den Kauf so attraktiver machen.
Produktbündel zur Personalisierung, für Rabatt-Aktionen oder als selbst zusammengestellte Pakete
Product Bundling kann aber auch dabei helfen, den Einkauf für Kunden zu personalisieren. Das geschieht beispielsweise durch Produktvorschläge, die auf zuvor getätigten Käufen basieren. Händler können diese dann noch einmal attraktiver machen, indem sie individuelle Rabatt-Aktionen auf diese Produkte fahren. Ebenfalls beliebt bei Kunden sind selbst zusammenstellbare Produktbündel.
Was allen Formen der Produktbündelung gemein ist, sind die Vorteile, aber auch die Herausforderungen. Denn damit Product Bundling reibungslos funktioniert, sollten Händler ein paar Punkte berücksichtigen.
Produktzusammenstellung, Rabatte und Logistik: Darauf kommt es beim Product Bundling an
Produktbündelung lebt davon, dass Artikel sinnvoll miteinander kombiniert werden. Themenpakete zu Weihnachten, Ostern und für Geburtstage sind beispielsweise eine beliebte Möglichkeit, Produkte zu bündeln. Insgesamt eignen sich dabei vor allem Komplementärgüter – etwa Drucker und passende Druckerpatronen. Händler sollten lediglich darauf achten, dass die kombinierten Produkte für Kunden nutzenstiftend sind. Ein genauer Blick ist auch bei Rabatten notwendig. Sind sie zu hoch, können Kunden den Wert der Produkte geringer einschätzen, als er tatsächlich ist. Daher sollten Händler zwar Rabatte gewähren, aber nicht unverhältnismäßig hohe. Darüber hinaus stellt die Produktbündelung hohe Anforderungen an die Logistik.
Eine gute logistische Einrichtung ist für Product Bundling essentiell, da die Mitarbeiter im Lager die richtigen Waren für jedes Paket schnell und fehlerfrei zusammenstellen müssen. Produkte, die im Bundle angeboten werden, sollten daher nahe beieinander gelagert werden. Zudem sollten Händler darauf achten, einen Echtzeit-Überblick über ihre Bestände zu haben. Dabei können zum Beispiel Automationssysteme im Lager helfen. Wichtig ist, dass die Produktbündel eingestellt werden, sobald ein Artikel des Bundles nicht mehr verfügbar ist. Andernfalls schlägt sich die Nicht-Verfügbarkeit im Zweifel bei der Customer Experience negativ nieder. Und nicht zuletzt sollten Händler Lager sowie Pick & Pack Phase ganzheitlich optimieren. Ziel ist es, Fehler zu minimieren und die Zeit für Verpackung und Versand so gering wie möglich zu halten. Mit Logistik-Lösungen wie FULFILL.ONE können Händler diese Herausforderung meistern.
Fazit: Produktbündel bieten richtig angewendet große Vorteile
Produktbündel können richtig angewendet für Händler eine wichtige Strategie sein. Sie sind Umsatzbooster, helfen, neue Produkte schnell und einfach einzuführen und können nicht zuletzt sogar das Lager optimieren. Damit die Produktbündelung gelingt, sind letztlich nur die richtige Auswahl von Produkten für die Pakete und eine gute Kommunikation zwischen Händlern und Logistik-Dienstleistern notwendig. Dann steht dem Erfolg von Produktbündeln nichts mehr im Wege.
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